Verhaltenswissenschaft bei Tieren: Ein Einblick in die funktionale Bewertung
In einem bemerkenswerten Artikel von Dr. Susan G. Friedman, einer Psychologin an der Utah State University, wird die Bedeutung der funktionalen Bewertung im Kontext der Verhaltenswissenschaft bei Tieren hervorgehoben. Dr. Friedman präsentierte ihre Erkenntnisse erstmals auf der jährlichen Konferenz der North American Veterinary Conference im Jahr 2009.
Dr. Friedman beginnt mit einem Zitat von Albert Einstein, das die Komplexität des Verhaltens und die Notwendigkeit, es in einfachere, verständlichere Begriffe zu zerlegen, betont. Sie argumentiert, dass Verhalten niemals isoliert auftritt. Es ist immer eine Reaktion auf die Umgebung. Dieses Konzept wird als funktionale Bewertung bezeichnet, ein Prozess, der Hypothesen über die Beziehungen zwischen Verhalten und Umwelt entwickelt.
Ein zentrales Thema des Artikels ist die Unterscheidung zwischen "reagierendes" und "operantes Verhalten. Während das erstere automatisch und ohne vorherige Erfahrung auftritt, hängt das letztere von den Konsequenzen ab, die es in der Vergangenheit hatte. Ein Großteil der problematischen Verhaltensweisen von Tieren, so Dr. Friedman, resultiert aus schlecht organisierten Signalen und unbeabsichtigter Verstärkung.
Die Autorin betont die Wichtigkeit der drei Begriffe: Antezedenzien (was vor dem Verhalten passiert), Verhalten (die Handlung selbst) und Konsequenzen (was nach dem Verhalten passiert). Sie argumentiert, dass viele der als problematisch betrachteten Verhaltensweisen tatsächlich Reaktionen auf bestimmte Umweltbedingungen sind. Durch das Verständnis dieser Bedingungen können Tierhalter effektivere Strategien zur Verhaltensänderung entwickeln.
Dr. Friedman bietet auch einen praktischen Leitfaden zur funktionalen Bewertung und Intervention. Sie stellt Fragen vor, die Tierhaltern helfen, das Verhalten ihrer Tiere besser zu verstehen und effektive Verhaltensänderungspläne zu entwickeln. Der Artikel schließt mit Überlegungen zur Planung von Verhaltensänderungen und spezifischen Strategien zur Umsetzung dieser Pläne ab.
Hier noch der Link zum Original-Artikel von Susan G. Friedman, Ph. D.
Hier noch meine Übersetzung zu dem Originalartikel